Didgeridoo und Mukoviszidose

 

Mad Matt wird seit Januar 2012 als Didgeridoolehrer an der Klinik Satteldüne für einzelne Rehamaßnahmen gebucht, und ist somit Teil der aktuellen Studie zum Thema Didgeridoo und Mukoviszidose, durchgeführt von Inken Kaak und der Klinik Satteldüne unter der Leitung von Dr. Christian Falkenberg. Auch 2013 wird er wieder mindestens eine Rehamaßnahme von 4 Wochen begleiten.


Mukoviszidose ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, die Betroffenen haben neben vielen anderen Problemen auch einen schwer löslichen Schleim in der Lunge, der daher nur unter großen Schwierigkeiten abgehustet werden kann, und wenn er in der Lunge verbleibt, nicht nur eine ständige Infektion darstellen kann, sondern gleichzeitig auch der Nährboden für eine Besiedelung mit neuen Keimen bietet.

Die Lungenfunktion wird somit reduziert, Ausdauer, Kraft und der Allgemeinzustand des Betroffenen ebenfalls.

Krankengymnastische Therapiemöglichkeiten sind daher auf eine Drainage der Lunge gerichtet, dazu eine Verbesserung der Lungenfunktion, Verbesserung des Sauerstoff-Austausches und der verbesserten Nutzung des Sauerstoffs.

Möglichkeiten dazu sind, um nur ein paar zu nennen:

Jeder Betroffene kann aus einer Vielzahl von Übungen diejenigen für sich aussuchen, die er gerne macht.

Und muß diese dann täglich machen. Es ist viel Arbeit damit verbunden, seinen Zustand auf dem derzeitigen Level zu erhalten oder eine Verbesserung zu erreichen.

Mit recht begrenztem Spaßfaktor.

 

Genau da setzt das Didgeridoo an:

Wie beim "Flutter" atmet man beim Didgeridoospielen gegen einen geringen Atemwiderstand an. Die Lippen flattern beim Spielen und erzeugen eine leichte Lippenbremse, im Didgeridoo entsteht beim Spielen ein dosierter Gegendruck.

Die Schwingung des Tons bringt den gesamten Lungeninnenraum zum Schwingen, die Lungenwege werden aufgrund des leichten Atemwiderstandes weit gestellt, eine optimale Belüftung ist gewährleistet.

Durch diese Vibrationen wird der Schleim gelöst und kann in Spielpausen (bei Hustenreiz) effektiv abgehustet werden.

Wer ein Didgeridoo nutzt, das in der Länge variabel ist, kann sogar verschiedene Frequenzen des Grundtones einstellen. Lang ist gleich tiefer Ton, kurz ist gleich hoher Ton (i.d.R. zwischen 55 Hz = A und 98 Hz = G), stufenlos wie bei einer Posaune, und jeweils die Frequenzen verstärkt spielen, die am meisten Schleim lösen.

Bei optimaler Lungenbelüftung aufgrund des Atemwiderstandes des Didgeridoos wird die Atmung vertieft und je nach Atemrichtung kann man die Thoraxmobilität ebenfalls verbessern.

Das Didgeridoo hat aber, im Gegensatz zu den anderen Übungen, die man täglich macht, nicht nur einen erhöhten Spaßfaktor, weil man eben nicht "nur" Therapie, sondern auch Musik macht, es läßt sich zusätzlich auch kommunikativ nutzen, indem mit anderen musiziert werden kann.

Das Didgeridoo ist gleichzeitig auch ein "cooles" Mittel zur Selbstdarstellung mit hohem Attraktivitätsfaktor in der Außenwirkung, was neben der positiven physischen (schleimlösenden, Thoraxdehnenden und -mobilisierenden) Wirkung auch die positive psychiologische Wirkung hat, dass es nachhaltig das Lebensgefühl über das Selbstwertgefühl verbessert.

Mit Sicherheit ist das Didgeridoo kein Ersatz für bestehende und funktionierende Konzepte, aber es ist, wenn es beim Betroffenen auf Gegenliebe stößt, eine interessante Ergänzung mit hohem Spaßfaktor, wodurch unter Umständen auch jeden Tag "lieber", ausdauernder und konsequenter geübt wird als mit anderen Übungen.

 

Das Ergebnis der Studie steht noch aus.

 

 


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